Fuzz (Nacktratte)

Eine ganz besondere Ratte die ihren Ursprung 1976 in einem Labor in Pennsylvania hat.

Fuzz (zu Deutsch Flaum) zählen zu den Nacktratten sind aber im Gegensatz zu Sphynx nicht völlig nackt.
Es gibt keinen spezifischen Standard für Fuzz, aber in der Regel sind sie fast völlig kahl bis auf Vibrissen, Wimpern und ein paar behaarte (Flaum) Stellen im Gesicht und an den Beinen.
Die Menge der Haare kann variieren.
                                                              Fuzz Dumbo
                                    

 

Die Haarlosigkeit wird durch einen Aufbau von Hornzellen verursacht, welche das Durchbrechen des Fells verhindert.
Es ist eine rezessive Mutation, nicht zu vergleichen mit der Doppelex Variante, die ähnlich aussehen KANN, diese Variante ist dominant und nennt sich dann Double Rex (RERE).
Wie die Mutation von Fuzz genau entstand, ist nicht ganz klar.
Es ist so, dass diese Mutation genau wie bei der Charles River "haarlos/hairless/(CRhr)((fz)" Mutation auftrat.
Dies ist eine Mutation die im Charles River Labor in den 80er Jahren spontan entstand.

Genetisch wird es als " fzfz " (Flaum/Fuzz) bezeichnet.

Zu den verschiedenen Genotypen gehören
" hrhr " (unbehaart/hairless)
" nn " (nackt/nude)
" rnurnu " (Rowlette nude/Sphynx)
" shnshn " (geschoren/shorn/Patchwork)
                                                                                                                                        

Bei einem meiner Dwarf, der im Juni aus Kanada kam, waren zwei Söhne etwas auffällig im Fellwechsel, ansonsten war alles wie immer.
Nach dem Fellwechsel hatten sie ein dichtes volles Fell wie alle.
Aber es ließ mir keine Ruhe.
Also verpaarte ich Fuzz mit dem Dwarf und hoffte auf Antworten.
Diese folgten schnell, denn von 9 Tieren waren die Vibrissen deutlich verändert, bei 4 völlig normal.
Aber als die Süßen ihr (nicht) Fell präsentierten, war es offensichtlich, mein Dwarf ist
het. Fuzz.

Ich habe persönlich nichts gegen Fuzz, im Gegenteil sie sind großartig und ich liebe diese kleinen Kiwis. Unter Unwahrheiten und Halbwissen *Qualzuchten* habe ich mich dazu bereits geäußert.

 

 

Es wird immer mal wieder berichtet das Fuzz Weibchen keine Milch zum Säugen hätten,

 

allerdings erfuhr ich von anderen Fuzz Züchtern, das es nicht immer stimmt.
Meine Fuzz Damen ziehen Problemlos ihre Welpen auf, auch ein Zufüttern erfolgt nicht.







Da sie keine schönen (geraden) Vibrissen besitzen, wird oft von einer eingeschränkten Orientierung gesprochen und dieses als Qualpunkt aufgeführt.
Allerdings muss ich zu jedem dieser Punkte,
Orientierung, Frieren und Sonnenbrand
den folgenden, aussagekräftigen Satz aufführen :

Sie müssen in Gefangenschaft nicht ums Überleben kämpfen, sondern haben immer zu Fressen und ein sicheres geschütztes Heim.

Man sollte es also nicht zu sehr Vermenschlichen, denn es ist mit der freien Wildbahn nicht zu vergleichen, auch nicht mit den menschlichen Befindlichkeiten.

Natürlich liegt es in meinem absoluten Interesse die Vibrissen von Fuzz zu verbessen.
Den bisherigen Erfolg sieht man an den folgenden Bildern.

 

              
                            Fuzz 2015                                                                                      Fuzz 2016
 

                                                                                                     

 

    
                                            Fuzz 2017                                                                      
 

 

 

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Update:

 

Als ich meinen ersten Text über Fuzz geschrieben habe, war ich traurig und wütend darüber, dass jedermann Fuzz als Qualzucht bezeichnete.
Heute bin ich traurig und wütend darüber, wie sich die Situation um Fuzz entwickelt hat.
Niemals wollte ich dazu beitragen, dass Fuzz wahllos vermehrt wird.
Fuzz ist keine Qualzucht, das ist Fakt.

Allerdings treibt es mir Tränen in die Augen, wenn ich sehe, dass Fuzz gerade zum Modeobjekt mutiert und wie viele hier Profit wittern. Fuzz ist nicht unproblematisch. Die Fuzzzucht benötigt ein gutes Auge und viel Beobachtungsarbeit. Es gibt durchaus Fuzz, die Hautprobleme haben, natürlich kann man solche Tiere nicht zur Zucht einsetzen, genauso wenig, wie man ein Standardtier mit Hautproblemen zur Zucht einsetzen kann.

Auch sind die Vibrissen bei Fuzz durchaus nicht unproblematisch, darum habe ich mir ja als Zuchtziel gesetzt, die Qualität der Vibrissen zu verbessern. Bei meinen Harley bin ich da Dank konsequenter Linientreue auf einem guten Weg, genauso hoffe ich es für meine Fuzzlinie.  Linie ist hierbei das Zauberwort.
Ich kann weder die Vibrissenqualität kontinuierlich beobachten, noch kann ich sie nachhaltig verbessern, wenn ich immer wieder neues Blut und damit neue Faktoren ins Spiel bringe.

Mit Erschrecken verfolge ich, dass derzeit immer neue Fuzzvarianten gezogen werden. Fuzz wird mit Devil verpaart, Fuzz wird mit Down Under verpaart, wozu? Um dem Markt immer wieder Neues zu bieten?
Immer wieder neue Zeichnungen auf Fuzz zu ziehen lässt sich mit  Linientreue nicht vereinbaren. Nicht nur, dass so immer wieder neue Risiken entstehen, Defekte unbemerkt weiter zu verbreiten, Nein, auch das Fuzzgen wird so über Trägertiere immer weiter verbreitet, ohne dass man den Tieren ansieht, ob die Vibrissenqualität akzeptabel ist oder nicht. Durch immer weiteres verbreiten von Fuzzträgern steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Fuzz auf Harley, Rex oder Velveteen trifft.
Macht sich da mal jemand Gedanken darüber, was das für die Tiere bedeutet, wenn sie zwei Gene in sich vereinen, die die Vibrissen verändern? Überhaupt macht das Produzieren von Fuzzträgern nur den einen Sinn, das Gen möglichst schnell zu vermehren, um möglichst schnell möglichst viele Fuzz auf den Markt schmeißen zu können.
Aber nicht mit mir!

Ganz oben sollte selbstverstandlich die Verbesserung stehen!