Krankheiten


Ein leidliches Thema bei vielen Rattenhaltern (und auch anderen Tierbesitzern) sind Tierarztbesuche.
Geht es unseren Tieren schlecht, geht es uns auch schlecht.
Täglich liest man in den Gruppen auf unterschiedlichen Onlineplattformen „meine Ratte hat dies und das, fahre gleich zum Tierarzt/haben nachher einen Termin beim Tierarzt, hatte ihr das auch mal“ und oftmals steigt die Anzahl der Kommentare sehr schnell.
Denn leider werden die lieben Kleinen öfter krank, als man denkt und leider treten viele Krankheitsbilder gehäuft auf (Tumore, Atemwegserkrankungen, Hinterhandlähmungen im Alter, uvm.).
Der Vorteil ist natürlich, dass man dementsprechend auch oft gute Tipps und Behandlungsempfehlungen bekommt.
Hier findet ihr z.B. auch einige Tipps zur Behandlung von ersten Anzeichen eines Atemwegsinfektes ----->
KRÄUTERKÜCHE<-----


                                                


ACHTUNG:
Tipps, die man online bekommt, ersetzen keinen Tierarztbesuch.
Bei einigen Erkrankungen besteht akuter Handlungsbedarf (z.B. Gebärmutterentzündung).
Natürlich können die Tipps hilfreich sein, vor allem, da rattenerfahrene Tierärzte leider oft (vor allem in ländlichen Gegenden) Mangelware sind.
Bevor nun einige der wichtigsten und häufigsten Krankheiten (M. Langenecker et al., Schattauer 2009) vorgestellt werden, sei eins noch gesagt: viele Krankheiten, vor allem Atemwegsinfekte, lassen sich durch eine optimale Haltung vermeiden.
Oft sind schlechtes Futter, mangelnde Hygiene, Zugluft und ähnliches Auslöser (Timenetsky und De Luca, 1998).

Die häufigsten Erkrankungen bei Ratten sind laut mehrerer Studien an unterschiedlichen Veterinärmedizinischer Unikliniken (M. Langenecker et al., Schattauer 2009) folgende:
  • Neoplasien
  • Pneumonien/Erkrankungen der Atmungsorgane
  • Abszesse
  • ZNS-Erkrankungen/ Nerven- + Sinnesorganerkrankungen
  • Milben/Hauterkrankungen
  • Traumata

 

 


Neoplasie

Als Neoplasien bezeichnet man allgemein die Neubildung von Körpergeweben.
Klinisch verwendet als Gattungsbezeichnung für maligne Tumore, wird nun auch klar über welche häufige Erkrankung hier informiert werden soll.
Fast jeder Rattenbesitzer, der bereits seit mehreren Jahren Ratten hält, hatte schon einmal damit zu tun.
Viele Tumore sind früh erkannt sehr gut operabel.
Daher sollten Umfangsvermehrungen am besten direkt beim Arzt vorgestellt werden. Zudem kann man äußerlich oftmals nicht feststellen, ob es sich um einen Tumor oder einen akuten Abszess handelt.
Viele fragen sich warum Tumore so häufig auftreten bei Ratten und ob man im Vorfeld durch eine optimierte Ernährung die Bildung von Tumoren verhindern kann.
Tatsächlich ergaben Studien, dass die Kombination von Nitrit und nicht stark basischen sekundären Aminen, wie Morpholin und N-Methylbenzylamin, zur Bildung von cancerogenen Nitrosaminen führen kann (Sander und Bürkle, 1969).
Daraus lässt sich schließen, dass auf eine nitratarme Fütterung geachtet werden sollte. Nitrit findet sich zudem oft als Farb- und Konservierungsstoff in Lebensmitteln (Sander und Bürkle, 1969). Hierauf sollte vor allem beim kauf von abgepackten Fertigmischungen und Leckerchen geachtet werden.
Neben den Erkenntnissen aus der Studie von Sander und Bürkle, ergaben viele aktuelle Studien, das eine kohlenhydratarme, eiweiß- und ballaststoffreiche, ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an wertvollen, aufeinander abgestimmten Ölen und Fetten, sowie ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe eine gute Prophylaxe sind (Coy und Franz, 2009).
Daher lohnt es sich lieber zweimal zu überlegen, welches Futter man seinen Tieren gibt.


Hinweis:
Auch eine optimale Ernährung verhindert keinen Krebs! Der Ausbruch der Krankheit hängt immer von mehreren Faktoren ab.
Trotzdem kann man durch die Optimierung bekannter Faktoren das Risiko senken. Dazu zählt auch, die Zuchtlinien genau zu beobachten, da Krebs auch genetisch bedingt sein kann.

 


Pneumonie/Erkankungen der Atmungsorgane

„Meine Ratte hat Schnupfen.“
„Meine Ratte hat roten Ausfluss an Auge/Nase.“
„Ist das schon Flankenatmung?“
„Meine Ratte macht komische Geräusche.“

Aussagen die man leider sehr oft liest oder hört. Die Atemwege unsere Nasen sind leider sehr empfindlich, weshalb es nicht verwunderlich ist, das Erkrankungen dieser zu den häufigsten Krankheiten zählen.
Wie bereits oben erwähnt, lassen sich diese jedoch durch eine gute Haltung vermeiden und zudem erste Anzeichen gut behandeln ohne direkt ein Antibiotikum geben zu müssen.
Tritt keine Besserung nach 2-3 Tagen oder sogar eine Verschlechterung ein, sollte direkt ein Tierarzt aufgesucht werden.


Achtung: Ständige Gabe von Antibiotika führt zu Resistenzen, weshalb diese dann nicht mehr wirken.

Daher sollte auch, wenn tatsächlich nötig, nicht ständig das gleiche AB verwendet werden und auf ein anderes umgestellt werden, falls keine Besserung eintritt.
Doch was sind erste Anzeichen für Atemwegserkrankungen?


Eines der ersten Anzeichen ist ein vermehrter rötlicher Ausfluss an Nase und Augen (Gabrisch und Zwart, 2007).
Dieser ist prinzipiell ein Anzeichen dafür, dass es der Ratte nicht gut geht.

Es handelt sich hierbei um Sekret aus den Hader'schen Drüsen. Eine gesunde Ratte putzt sich dieses regelmäßig weg.
Ein vermehrtes Auftreten des Sekretes deutet daher auf ein vermindertes Putzverhalten oder seine übermäßige Produktion hin. Beides kann durch vermehrten Stress (z.B. durch Integration, Umzug, laute Geräusche, Überbevölkerung, o.ä.) (Thiel, Schmidt, Siesenop, Kleintierpraxis 5/2008, Schaper Verlag) ausgelöst werden, aber auch bei älteren oder kranken Tieren auftreten.
Weitere Anzeichen sind (Gabrisch und Zwart, 2007):
Niesen/“Piepsen“
Husten
schnelle Atmung oder Atemnot
Auskulation (deutliche Atemgeräusche → akute Pneumonie (Lungenentzündung), schwache bzw. fehlende Geräusche → chronisch nekrotisierende Pneumonie

Zu den wichtigsten Erregern von Lungeninfektionen zählen:
Sendavirus, Pasteurella pneumotropica, Streptococcus pneumoniae, Corynebayterium kutscheri

Warum hier nicht Mycoplasma pulmonis mit aufgeführt ist?
Ganz einfach:

laut Studien sind bei ca. 88,5% der Ratten die Lungen von Mycoplasmen besiedelt (Thiel, Schmidt, Siesenop, Kleintierpraxis 5/2008, Schaper Verlag). Allerdings lösen diese nicht automatisch eine Pneumonie aus.
Oftmals legt die intrazelluläre Infektion mit Mycoplasma pulmonis (häufig) in Verbindung mit einer Cilia-Associated Respiratory Bacillus (CAR)-Infektion bereits beim Jungtier die Grundlage für eine chronische obstruktive Pneumonie (Erwingmann und Schulze, 2001).
Daher sind die Lungen betroffener Tiere empfindlicher für eine sekundär Infektion (Gabrisch und Zwart, 2007). Auch wenn bereits eine alleinige Mycoplasmen-Infektion bei Ausbruch typische Lungenschäden auslöst, ist es wahrscheinlicher, dass die multiplen Infektionen für die hohe Todesrate in Folge von Atemwegserkrankungen verantwortlich sind (Thiel, Schmidt, Siesenop, Kleintierpraxis 5/2008, Schaper Verlag).
Anmerkung: Mycoplasmen-Pneumonien sind schwer bis gar nicht zu therapieren.
Der Nachweis einer Mycoplasmeninfektion ist teuer, da dies nur serologisch oder über eine Kultur möglich ist. Zudem stellt sich die Probengewinnung als schweirig dar (nur durch Nasenspülungen oder an der toten Ratte möglich). Daher wird der Nachweis vom Tierbesitzer oft abgelehnt (Langenecker et al., 2009).

 


Abszesse

Als Abszess bezeichnet man eine abgekapselte Ansammlung von Eiter in einem neu gebildeten Gewebshohlraum.
Sie entstehen durch entzündliche Gewebseinschmelzungen, welche durch bakterielle Infektionen ausgelöst werden.
Daher treten Abszesse oft nach Bisswunden auf und es besteht akuter Handlungsbedarf, damit die Entzündung sich nicht ausbreitet.
Die meisten Abszesse müssen eröffnet werden, sodass der Eiter abfließen kann. Anschließend wird die Wundhöhle gespült und manchmal (je nach größe) eine Drainage gelegt, damit weiterer Eiter abfließen kann.
Da Ratten sich eine Drainage in 99% der Fälle selbst ziehen würden, muss meistens der Halter darauf achten, dass die Öffnung der Wundhöhle erstens ein paar Tage offen bleibt und zweitens sauber gehalten wird.
Eventuell ist mehrmaliges Spülen durch den TA erforderlich und meistens auch ein Antibiotikum und/oder ein Entzündungshemmer (je nach Ausmaß des Abszesses).
Abszesse können auch innerlich wachsen, sodass sie zunächst nicht bemerkt werden, bis sie unter Umständen bereits recht groß und hart, also tumorähnlich, nach außen treten.
Solche Abszesse müssen dann oft operativ unter Narkose entfernt werden und der Heilungsprozess kann bis zu mehreren Wochen und Monaten dauern.
Dies liegt daran, dass je nach Körperstelle das Sauberhalten der Wunde sehr schwierig ist. Hier bieten sich zum Schutz, wie auch bei anderen Operationswunden, Pullis aus Socken an, damit die Nasen sich auch nicht selbst ständig an den Wunden putzen und kratzen können.
Entdeckt man also eine Umfangsvermehrung, sollte man schauen, ob es evtl. eine sichtbare Bisswunde o.ä. an dieser Stelle gibt.
Diese kann man desinfizieren, damit sich nicht noch mehr Bakterien ansammeln, bevor man anschließend zum Tierarzt geht. Man sollte wirklich schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen, da Abszesse schnell wachsen können und in Extremfällen innerhalb eines Tages von der Größe einer Erbse auf die Größe von zwei Walnüssen anschwellen können.



 


ZNS-Erkrankungen/ Nerven- + Sinnesorganerkrankungen

Erkrankungen des zentralen Nervensystems erkennt man meist an einem abnormen Verhalten der Ratte. Solche Verhaltensweisen wären z.B. Drehbewegungen, Kopfschiefhaltung oder -zuckungen, Lähmungserscheinungen.
Meist sind bakterielle oder virale Infekte die Ursache, oftmals aber auch Tumore oder ein Vitaminmangel (Gabrisch und Zwart, 2007).
Vor allem Kopfschiefhaltungen sind ein häufiger Grund für den Gang zum Tierarzt.
Ursachen hierfür können unter anderem eine Otitis (Ohrentzündung) sein, welche meist durch einen bakteriellen Infekt (Mycoplasma spp., Pasteurella spp.) ausgelöst wird oder gelegentlich eine Enzephalitis. Bei sofortigem Tierarztbesuch sind diese jedoch gut behandelbar.

Achtung: Es besteht sofortiger Handlungsbedarf!
Wichtig sind: ein gehirngängiges Antibiotikum, Vitamin B Komplex, Cortison.
Mit diesen Erstmaßnahmen stehen Genesungschancen am besten.

Ist dies nicht der Grund, stellt sich die Diagnostik meist als schwierig dar, da weitere Ursachen für die Kopfschiefhaltung nur schwer oder gar nicht therapierbare Gehirnerkrankungen, wie z.B. Tumore, sein können.
Hypophysentumore beispielsweise führen zu Parese, Paralyse oder Ataxie. Allerdings können dies auch Symptome für Rückenmarkstumore, einen Vitamin-B-Mangel, Abszesse an der Schwanzbasis, Arthritis oder Rotlauf (Erysipelothrix rhusiopathiae) sein (Gabrisch und Zwart, 2007).
Aber auch einer altersbedingten Rückenmarksdegeneration, welche bei Ratten recht häufig auftritt.
Hier hilft es oft bei ersten Anzeichen (z.B. watscheliger Gang, erste Lähmungserscheinungen) Vitamin B12, z.B. in Form von Methylcobalamintropfen, zusätzlich zu geben.
Allerdings sollte immer erst von einem TA abgeklärt werden, ob es keine anderen therapierbaren Ursachen gibt, wie z.B. akute Prellungen, Verletzungen oder Infektionen.
Ein Vitamin-Mangel kann auch durch die überfürsogliche Haltung heutzutage entstehen.
Ratten essen ihren eigenen Kot (Koprophagie), um genau zu sein einen speziellen Dünndarmkot, um sich fehlende Vitamine bzw. Vitamine, die sie erst so aufnehmen können, zuzuführen.
Steht nun 24/7 Futter zur Verfügung, sind die Nasen nicht mehr gezwungenen ihren Kot zu essen, um ihren hohen Energiebedarf bei mangelndem Futter zu decken.
Somit fehlen ihnen auch wichtige Vitamine.
Daher wir dazu geraten nur so viel Trockenfutter zur Verfügung zu stellen, dass es für ca. 20 Stunden ausreicht.
Ausführlicher ist dieses Thema auch gut
hier beschrieben.

Neben Ohrenentzündungen sind Augenerkrankungen die häufigsten Sinnesorganerkrankungen.
Anzeichen können z.B. „rote Tränen“ oder hervorquellende Augen sein.
Chromodakryorrhoe (Rote Tränen) kommt von einer Parasympathikussteigerung, was zu einer erhöhten Porphyrin-Sekretion aus der Harder'schen Drüse führt (Harkness und Ridgway, 1980). Dies tritt vor allem bei alten und kranken Tieren auf, kann aber auch ein Symptom für einer Speicheldrüsenentzündung oder Mykoplasmeninfektion sein und sollte deshalb immer als Warnhinweis angesehen und beobachtet werden.
Zudem gilt die Mykoplasmeninfektion als häufigste Ursache für eine Konjunktivitis ohne intraokulare Läsion (Bindehautentzündung ohne Verletzung innerhalb des Auges).
Hierzu können aber auch Fehler im Handling oder der Haltung (Zugluft) führen (Hill, 1974).
Sowohl eine Konjuktivitis, als auch eine Keratitis, treten zudem auf bei Infektionen mit Salmonellen (P. pneumotropica, S. aureus) bzw. mit dem SDA-Virus auf.
Hierbei ist zudem das Hervorquellen der Augen typisch (Gabrisch und Zwart, 2007).
Bei Jungtiere sollte außerdem auf eine ausreichende Vitamin-A-Versorgung geachtet wird.
Ein Mangel kann zu einer Konjuktivitis, Keratomalazie, Retinadystrophie oder einer Mikrophthalmie führen (Gabrisch und Zwart, 2007).
Zu einer Retinadystrophie kann es zudem aufgrund einer zu hohen Lichtintensität bei Albinoratten (>60 Lux) oder einer zu langen direkten Einwirkung einer normalen Lichtstärke (>250 Lux) kommen  (LaVail et al., 1987; Everitt, 1988).
Wichtig: Stellt man also eine erhöhte Sekretion bzw. rote Ränder an Augen, Nase oder rote Streifen an den Vorderbeinen oder im Fell fest, sollte man das Tier gut beobachten und gegebenenfalls einen Tierarzt aufsuchen.
Augenerkrankungen sind meist gut behandelbar mit Augentropfen und gegebenenfalls Antibiotika.

 

 


Milben/Hauterkrankungen

Jucken, Kratzen, Schrammen und Krusten. Leider haben viele Halter in den Jahren der Rattenhaltung einmal damit zu tun. Lästige Hautkrankheiten oder ungewollte Mitbewohner, wie Milben und Läuse, plagen unsere Lieblinge.


Zum Glück lassen sich viele Mitbewohner durch ein Spot-on-Präparat gut behandeln. Der Gang zum Tierarzt bleibt einem jedoch nicht erspart.
Viele Ektoparasiten (z.B. Läuse, wie Polyplax serrata und P. Spinulosa, oder Milben, wie z.B. die Räudemilbe, Notoedres muris) kann man nur sicher durch ein Hautgeschapsel feststellen, aber auch Pilze (z.B. Dermatophyten, wie Microsporum gypseum, T. quinckeanum) oder bakterielle Infektionen können der Grund für das nicht enden wollende Jucken und Kratzen sein (Gabrisch und Zwart, 2007).
Bakterielle Infektionen können z.B. eine blaugrüne Verfärbung der Haare verursachen.
Sie treten zudem häufig bei Abszessen und entzündlichen Prozessen auf und verschlimmern diese. Wichtig ist hierbei die primäre Ursache zu behandeln und das Tier auch antibiotisch abzudecken (Gabrisch und Zwart, 2007).


Eine Pilzinfektion beginnt meist im Kopfbereich und breitet sich dann durch übermäßiges Putzen weiter aus. Hier hilft oft nur eines: Waschen mit speziellen Antimykotika und eventuell noch die orale Gabe von entsprechenden Medikamenten.
Ob es sich tatsächlich um einen Pilz handelt lässt sich über einen Abstrich der betroffenen Hautstelle und das anschließende Anlegen einer Kultur feststellen.
Nach dem Abklingen der Symptome (Kratzen, offene Hautstellen) sollte nochmals eine Kultur angelegt werden zur Kontrolle (Gabrisch und Zwart, 2007).
Am lästigsten sind wohl die ungeliebten Untermieter.
Nicht nur, dass die Nasen leiden, wir tun es auch, denn nun steht ein Großputz bevor und das nicht nur einmal.
Um Läuse, Milben, Haarlinge und ihre Freunde los zu werden reicht es nicht die Nasen zu behandeln da einige Milbenarten sich z.B. nur zum Blutsaugen auf ihrem Wirt befinden und sonst in deren Umgebung leben, so z.B. Liponyssus bacoti.

ACHTUNG:
Diese Milbenart kann auch den Menschen befallen -->Zoonose<--

Auch die Räudemilde  Notoedres muris kann den Menschen befallen.
Man spricht dann von einer „Scheinräude“. Räude haben einige vielleicht bereits auf Bildern bei Hunden gesehen.
Sie führen zu den weitläufig bekannten typischen Milbenerkennungsmerkmalen, da sie recht häufig auftreten.


Diese sind: gelbliche Krusten und warzenähnliche Veränderungen an Ohren und Nase, dem Schwanz, an Füßen und externen Genitalien. Zudem bilden sich Bläschen und Papeln.
Das Gut: selbst bei sehr starkem Befall und einer dementsprechend starken Hautschädigung ist die Prognose gut (Gabrisch und Zwart, 2007).

Eine der wohl bekanntesten Milben sind die Demodex-Spezies.
Es gibt drei Stück mit unterschiedlichen bevorzugten Körperregionen:
-Demodex ratti an Rücken, Augenlider und dem Ohrgang
-Demodex norvegicus in der Anal- und Genitalregion 
-Demodex ratticola um das Maul herum und an der Nasenspitze (Bukva, 1995).

Bei Demodex Milben verfärbt sich die haut dunkel, Hautverletzungen treten jedoch nicht auf und der Juckreiz ist nur gering.
Oftmals holt man sich Milben durch z.B. Futter oder das Einstreu ins Haus, einige Arten können aber auch durch andere tierische Mitbewohner eingeschleppt werden, so z.B. Sarcoptes anacanthos. 
Ein Befall dieser Milben tritt zwar nur selten auf, ist dafür jedoch um so stärker:
Papeln, Kratzwunden am ganzen Körper und starker Juckreiz sind Symptome, zudem breiten sie sich sehr schnell aus (Gabrisch und Zwart, 2007).

Wichtig ist einen vermehrten Juckreiz und Kratzer, vor allem im Kopf-, Nacken- und Rückenbereich, zu beobachten und zum Tierarzt zu gehen, wenn nach wenigen Tagen keine Besserung eintritt.
Kratzen und kleinere Verletzungen können auch durchaus mal durch Stress und kleinere Kappeleien kommen, trotzdem sollten sie nicht auf die leichte Schulter genommen werden.