Die Houdini Ratte

                                                                 Die Houdini Ratte

                                                  
                                                                                Simsalabim


Es gibt ein Thema was mir sehr am Herzen liegt und zwar das Sinnlose Verpaaren von Ratten mit dem i Tüpfelchen von --> keine Ahnung --> Einfach mal Babys haben wollen.....usw....
Und weil das ganze ja ziemlich dumm ankommt bei gewissenhaften Haltern, sind der Kreativität keine Grenzen mehr gesetzt.

 

 
Dazu jetzt erstmal ein wenig Grundlektüre :)

 



Ratten sind wie jeder wohl weiß, sehr fruchtbare Tiere.
Bereits im Alter von 4-5 Wochen tritt bei ihnen die Geschlechtsreife ein.
Die Rattigkeit eines Weibchens setzt alle 4-6 Tage ein, und dauert durchschnittlich 14 Stunden.
Sie sind während des Proöstrus und Östrus paarungsbereit, im Mitöstrus klingt diese Paarungsbereitschaft langsam ab
und im Diöstrus weist das Rattenweibchen das Männchen ab.
Ein Rattenweibchen kann Keine Spermien speichern, es muß für jede Trächtigkeit wieder frisch gedeckt werden.
-->Allerdings speichern die Männchen Spermien in den Geschlechtsanhangdrüsen (Samenblase) für ca 2-4 Wochen.<--
!Sie sind deshalb nach einer Kastration während dieser Zeitspanne noch zeugungsfähig!


Nun kennen wir bei Schlangen beispielsweise Arten (Amphigonia retardata), die die Möglichkeit der verzögerten Befruchtung besitzen.
Das heißt, Weibchen dieser Arten können befruchtungsfähige Spermien z.T. über Jahre speichern und in diesem Zeitraum regelmäßig Junge bekommen, bzw. Eier legen.
Bei Ratten ist diese verzögerte Befruchtung NICHT bekannt.
Ratten haben die Fähigkeit, Embryonen im Frühstadium zurückzubilden, zu resorbieren, das wars aber auch. Bei Ratten nennt man es
Postpartum-Östrus.
Ob dies nun eine bewußte Entscheidung des Muttertiers ist, wage ich zu bezweifeln, denn wie immer spielt auch Mutter Natur eine sehr große Rolle.
Wenn das Muttertier körperlich stark belastet ist, z.B durch Krankheit, bestehender Aufzucht, Hunger oder Streß, so resorbiert sie ihre Föten,
um das eigene Überleben zu sichern.

 



Ich verfolgte Halter Berichte wie:
1-Ratte aus Käfig abgehauen (und bei den anderen im Käfig gefunden).
2-Ratte abgehauen wärend die anderen Auslauf hatten.
3-Mein Favorit --> durchs Gitter befruchtet.
4-Sperma gespeichert.

Wir nutzen also mal unsere Phantasie und stellen uns das ganze einmal bildlich vor.


Punkt 1:
Ratte (männlich, wir nennen ihn Klaus-Bärbel) bricht aus dem Käfig aus.
Gut, lass ich mal so stehen, war man vielleicht etwas schusselig und hat die Anlage nicht vernünftig verschlossen.
Nun macht sich Klaus-Bärbel also auf den Weg zur heiß begehrten Anlage der Damen, da mir jetzt einfach nichts plausibles einfällt wie Klaus-Bärbel nun da rein kommt
und ich bezweifel das Klaus-Bärbel eine Knacki Ausrüstung geschweigedenn ein Schweißgerät mit sich trägt und auch nicht über Houdini fähigkeiten verfügt, schließt sich dort der Kreis des gedanklich möglichen.
Oder besser gesagt ich will ihn schließen, weil ich gerade lachend an das Schweißgerät denken muss :)

Punkt 2:
Die Damen haben Auslauf, wie herrlich. Und da isser wieder, Klaus-Bärbel der schlimme heißblütige Finger bricht aus seinem Käfig aus, (ok schieben wir es wieder auf schusselig, Anlage nicht richtig zu).
Er stürmt also voller Tatendrang zu den Damen, (weil man vermutlich seine Tiere auch unbeobachtet einfach rum Turnen lässt).
Diese Gelegenheit nutzt er sofort, stürzt sich voller Liebeswillen unaufhaltsam auf die Ladys, die sich genau an diesem Tag Auslauf, in der Rattigkeit befinden (wohlgemerkt alle 4-6 Tage)
und weil ja keiner da ist, hat der Schuft freie Bahn und befruchtet diese ganz frech.
Bisschen schwammig die Story, merkt ihr auch, oder ?

Punkt 3: (mein Favorit).
Befruchtung durch das Gitter. Pilates ist ein Scheiß dagegen.
Begeben wir uns noch ein mal zu den Paarungsfakten ohne Pilates.
Die typische Paarungsstellung (Durchkrümmen des Rückens = Lordosis).
Dieses Verhalen wird begleitet mit einem intensiven Zittern der Ohren.
Manchmal wehrt das Rattenweibchen den Bock durch Stöße mit den Hinterbeinen und anschliessender Scheinflucht ab, bevor das Männchen ->aufreitet<- (übersetzt von hinten, wie die Kanickel).
-->Und durch diese "Stimulation" des Begattungsaktes wird bei Ratten der "Eisprung" beeinflusst.<--
Und jetzt stellen wir uns das ganze Spektakel am Käfig vor, also durchs Gitter.
Wir behalten aber auch in Gedanken, das Käfige eine Bodenwanne besitzen, ich find diese Bodenwanne in Gedanken gerade Lustiger als ohne :)
Wärend also Klaus-Bärbel an der Außenseite klebt, (ich sollte noch erwähnen, Ratten Herren sind nicht sonderlich gut bestückt, die Hoden sind n bluff),
klebt also Dame xy von der anderen Seite am Gitter. Nun muss die Dame aber stimmuliert werden, während ich nun in Gedanken beim Schreiben an einem Lachanfall leide, gucken meine imaginären Ratten
ziemlich blöd aus der Wäsche :) Und die Moral von der Geschicht, Ratten kennen Pilates nicht :)

Kommen wir zu Punkt 4:
Das speichern von Spermien. Sagen wir Dame xy wurde gleich nach der Geburt wieder gedeckt (gibt wirklich immer noch Leute die glauben das wäre nicht möglich)
So muss diese Dame sich ja erstmal um ihre Zöglinge Kümmern, eine Schwangerschaft beträgt durchschnittlich 21 Tage. Wenn ihre Zöglinge noch nicht Futterfest sind ist sie im Stande
den frischen Wurf ein paar Tage zu verzögern. Tage... Nicht Wochen!
Wäre das mit dem Speichern also möglich, bräuchten wir Züchter uns nicht mehr mit Wurfplanungen zu beschäftigen, denn die Ladys würden ja immer ihr gespeichertes nutzen ;)
Warum haben wir Züchter also nie ungeplante Würfe? Werden die Tiere doch verpaart und könnten somit mal ganz frech ein paar Spermien in ihrer Schmuckschatulle einlagern.
Wer an sowas also glaubt, saß im Biologieunterricht scheinbar ganz hinten, außerhalb des Raumes ;)